green-leafed plant in white pot

Der Mann, der mir seine Suppe gab

Eine Geschichte aus der Todesfabrik Auschwitz

KURZGESCHICHTE

Coren McGirr

10/19/202520 min read

Vermerk des Autors: Diese Kurzgeschichte ist eine fiktionale Erzählung, die auf wahren Begebenheiten und echten Personen basiert.

In diesem Text sind Aussagen und Gefühle von echten Auschwitz-Häftlingen enthalten. Viele der Geschehnisse, die in dieser Geschichte vorkommen, sind wahre Ereignisse. Nur Eines wird nicht ausführlich und vollständig detailgetreu dargestellt: der Horror des alltäglichen Lebens im Konzentrationslager. Diese Grausamkeit, ja diese Dunkelheit, wäre so überwältigend gewesen, dass die Handlung der Geschichte daran erstickt wäre.

Mein Name ist Mieczyslaw.

Mieczyslaw Sobieski.

Ich glaube, ich sollte nicht hier sein.

Nein, entschuldigen Sie, so habe ich das nicht gemeint. Ich freue mich natürlich, mit Ihnen sprechen zu dürfen. Diese Geschichte, die ich Ihnen erzählen möchte – sie ist mir unglaublich wichtig. Es ist gut, dass ich hier bin. Anders soll es gar nicht sein.

Was ich sagen wollte, ist, dass ich nicht hier, im Sinne von … auf dieser Erde sein sollte.

Und trotzdem bin ich es. Trotzdem stehe ich mit beiden Füßen auf festem Boden und atme frische Luft. Obwohl ich es nicht sollte. Und das nur, weil mir dieser eine Herr seine Suppe gegeben hat. Die hat mich gerettet. Also, nicht die Suppe jetzt; sie war vermutlich die scheußlichste Suppe, die ich je gegessen habe. Nein, es war die Geste, die mich gerettet hat. Es war das Licht in seinen Augen an einem Ort völliger Dunkelheit, seine selbstlose Liebe an einem Ort des unbändigen Hasses. Es war die Hoffnung, die er mir verliehen hat. Die hat mich gerettet.

Aber vielleicht sollte ich erklären, worüber ich rede. Diese Geschichte mit der Suppe habe ich eigentlich noch gar nicht so oft erzählt.

Es war Ende Mai 1941, früh am Morgen. Ich saß bei meinem Frühstück und hörte den Wetterbericht. Es sollte in den nächsten Tagen ungewöhnlich heiß werden. Daran kann ich mich noch genau erinnern, denn diese Vorhersage sollte mir an dem Tag noch ausgiebige Leiden verursachen.

Ich wohnte zu der Zeit bei meinem Bruder in einer kleinen ostpolnischen Stadt. Er war 24. Drei Jahre älter als ich. Er war aber schon in die Arbeit gegangen, als die Soldaten anklopften.

Anklopften, was sage ich da? Sie hämmerten an die bescheidene Holztür unserer Wohnung in Niepokalanów. Es war weniger ein „Dürfen wir bitte hineinkommen? als ein „Das ist unser Haus, wir treten diese Tür ein.“

Ich öffnete ihnen höflich und versuchte, meine Nervosität zu verbergen. Fünf uniformierte Männer standen vor mir. Ihre Mäntel waren feldgrau. Sie sahen wohlgenährt und stark aus.

Pawel und Mieczyslaw Sobieski?“, fragte der vorderste Soldat in fast akzentfreiem Polnisch. Ich glaube, mein Blick verriet meine Überraschung. Warum konnte er Polnisch sprechen?

Pawel Sobieski und Mieczyslaw Sobieski!“, wiederholte er ungeduldig. Diesmal war es keine Frage. Er schaute mich beim Reden nicht an.

Ja, das bin ich“, antwortete ich. „Also, Miecz bin ich. Ehm, Mieczyslaw. Nicht Pawel. Das ist mein Bruder. Er ist nicht hier.

Ich wurde barsch kommandiert, mich unter Begleitung der Soldaten auf die Straße zu begeben. Ich warf noch einen kurzen Blick über meine Schulter in die Wohnung. Dort lagen Teller und Servietten ordentlich auf dem Tisch. Meine dünne Brotscheibe wartete geduldig auf mich. Das Marillenkompott meiner Oma glänzte im sanften Licht der aufgehenden Sonne.

Nie wieder würde ich ihr feines Kompott genießen. Nie wieder würde ich warme Sonnenstrahlen durch dieses Fenster spüren. Aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Eine große Hand umfasste meinen Oberarm, und ich wurde durch die Tür gezogen und die Treppe hinuntergeschleppt. Draußen vor dem Wohnungseingang wartete eine kleine Menschentraube auf mich. Männer, Frauen und Kinder standen dort und blickten mich an. In ihren Gesichtern sah ich dieselben Fragen, die in meinem Kopf herumschwirrten. Ich schaute durch die Menge. Mein Blick fiel auf die Bartosz mit ihren drei Kindern. Hinter ihnen standen Frau Adamski und Herr – ach, wie heißt er nochmal? Er war der Bäckergehilfe.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als wir uns in Bewegung setzten.

Wir marschierten durch die Stadt, angetrieben von bewaffneten Soldaten. Vermutlich waren sie die Gestapo, die Geheime Staatspolizei.

Stundenlang irrten wir durch die Gassen.

Unsere Gruppe wuchs.

Ich hatte Gruppen wie unsere schon öfters von meinem Fenster aus beobachtet. Die Leute wurden in irgendeine andere Gegend umgesiedelt. Nie hatte ich mir vorgestellt, einmal selbst durch verbarrikadierte Fenster beobachtet zu werden.

Wir blieben außerhalb der Stadt bei den Gleisen stehen. Ein Zug mit unzähligen Viehwagons blockierte dort unseren Weg. Ich dachte, wir würden warten, bis der Zug abfuhr. Doch zu meiner Überraschung öffneten sich die Seitentore der Waggons. Darin saßen Menschen. Wir wurden zu ihnen hineingedrängt.

Es wurde gedrängt, gestoßen und geschrien. Die deutschen Soldaten hatten es wohl eilig. Öfters bohrte sich der Lauf eines Gewehrs in meinen Rücken.

Ich stieg ein.

Es war eng.

Es stank fürchterlich. Hinter mir wurde das Tor geschlossen. Dunkelheit umfasste mich. Jammern und Seufzen durchdrangen die dicke Luft. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die neuen Lichtverhältnisse.

Die Holzwand hatte ein paar kleine Spalten, durch die die Vormittagssonne eindrang. Ich schaute mich um. Unser Wagen war kaum groß genug für vier Pferde. Gemäß dem Stroh und dem tierischen Geruch waren vermutlich auch einst vier Pferde in diesem Wagon gewesen. Überall saßen und lagen Menschen – etwa 60 würde ich schätzen. Nur an einer Stelle war der Holzboden sichtbar, dort, wo jemand offenbar erbrochen hatte. In einer Ecke sah ich einen Kübel. Ein leises Gebet berührte meine Lippen. Privatsphäre gab es hier keine.

Die Stunden vergingen. Wir saßen still. Die Temperatur stieg an. Ich dachte an die Wettervorhersage, die ich beim Frühstück gehört hatte: Es sollte ungewöhnlich heiß werden. Kinder begannen zu jammern. Sie hatten Durst, aber kein Wasser. Mütter waren verzweifelt. Sie rüttelten vergeblich an der Schiebetür. Männer schlugen mit ihren Fäusten auf die Wand ein und schrien um Hilfe. Keiner kam.

Die Sonne erreichte ihren Zenit und begann im Westen zu sinken. Die, die gestanden waren, saßen jetzt. Die, die gesessen waren, lagen nun am Boden. Kinder sackten zusammen. Jegliche Lebensenergie floh aus unserem brütend heißen Wagon.

Erst als sich der Nachmittag dem Ende zuneigte, setzte sich unser Zug in Bewegung. Gemurmel verbreitete sich unter denen, die noch bei sich waren. „Auschwitz“ hörte ich von ein paar schwachen Stimmen.

Auschwitz. Ich vernahm diesen Ort mit Erleichterung. Jedes Reiseziel war besser als ins Ungewisse zu fahren.

Der Name sagte mir wenig. Früher hatte ich ein paar Mal Gespräche darüber gehört. Immer im Flüsterton, als wäre es ein Geheimnis gewesen, etwas, worüber man nicht sprechen durfte. Mir war Auschwitz nicht unrecht. Immerhin war es ein Ort auf Erden. Vermutlich war es dort nicht so schön wie im Himmel, aber auch nicht so schrecklich wie in der Hölle. Und für uns wurde dieser Wagon der Hölle immer ähnlicher. Ich fahre gerne nach Auschwitz, wenn diese Schiebetür dort aufgesperrt wird.

Die Fahrt war lang und die Stunden vergingen langsam. Der Gestank aus dem Kübel in der Ecke brachte mehrere Leute dazu, sich zu übergeben.

Das unebene Rütteln wurde dann auf einmal sanfter, und das Klackern der Schienen verlangsamte sich. Unsere Lokomotive entschleunigte bis auf Schritttempo. Ich war nicht der Einzige, dem das auffiel. Waren wir angekommen? Ich drückte mein Gesicht an die Wandplanken und blickte durch eine kleine Spalte.

Es war, als hätten meine Augen in den letzten Stunden vergessen, was Farbe ist. Der Himmel war orange-rosa gefärbt. Vereinzelte Wolken spiegelten das Licht an ihrer Unterseite wider und warfen lange Schatten über den Horizont. Es sah aus, als hätte der Maler vergessen, diese Lücken in seinem Kunstwerk auszufüllen. Mein Blick wanderte vom Himmel hinunter zu den Bäumen, die im Wind wehten. Wie kleine Pinsel strichen sie hin und her, als wollten sie das Gemälde noch schnell fertigstellen.

Ich lachte leise vor mich hin.

Lauter fleißige Baumpinsel dort draußen.

Doch dann sah ich etwas anderes: Eine Figur, die sich bewegte. Sie war keine zwanzig Meter von unserem Waggon entfernt. Ihre Form ähnelte der eines Menschen, doch die Haut war aschengrau. Der Kopf war kahlgeschoren, und die Ohren sowie die Nase stachen aus dem Gesicht hervor. Die Figur trug eine gestreifte Hose und ein gestreiftes Hemd. Ihre Schultern waren schmal, und, obwohl das Gewand groß geschnitten war, konnte ich die Umrisse fast jedes Knochens in ihrem Körper erkennen.

Als wir weiter die Schienen entlangschlichen, sah ich mehrere dieser Figuren. Sie bewegten sich langsam, fast so, als würden sie vom Wind herumgeweht werden wie die Baumwipfel. Ich drehte mich wieder um und lehnte meinen Rücken an die Wand. Meine Reisegesellen schauten mich erwartungsvoll an. Ich blieb stumm.

Schon bald quietschten wir zu einem Halt. Draußen wurden Schreie laut. In unserem Wagon stieg die Aufregung an. Waren wir hier? Wo war hier? Was erwartete uns dort draußen?

Nun, an dieser Stelle muss ich meine Geschichte kurz unterbrechen. Ich erzähle Ihnen das alles nicht, weil ich Mitleid haben möchte. Ja, mir ging es nicht gut. Aber ich war zu der Zeit in meinen Zwanzigern. Ich konnte so etwas aushalten.

Wissen Sie, bei dieser Reise sind drei Kinder ums Leben gekommen. Drei! Den Schmerz der Mütter kann ich mir nicht einmal vorstellen. Sie haben laut geschrien, als würden sie bald ihr eigenes Leben verlieren. Und was blieb ihnen dann übrig? Sie verbrachten einen Großteil der Fahrt mit den leblosen Körpern ihrer Töchter und Söhne auf ihren Schößen. In dem Moment verfluchten sie Gott – selbstverständlich. Aber als die Türen unseres Waggons aufgerissen wurden, war allen sofort klar, dass ein frühzeitiger Tod ein Erbarmen gewesen war.

Die Waggontür wurde entriegelt und aufgeworfen. Der fürchterliche Gestank, der uns umhüllte, entwich allmählich und machte Platz für einen neuen Geruch; einen kalten Geruch. Einen, den ich nicht zuordnen konnte. Ich dachte mir: „So riecht bestimmt der Teufel.

Aussteigen!“, wurde scharf befohlen. Ich stieg über leblose Körper. Meine Füße versanken im schlammigen Erdboden.

Schläge.

Aufforderungen.

Gespött.

Hass.

Das Kunstwerk, das ich eben noch am Himmel gesehen hatte, war erloschen. Er nahm jetzt einen graulichen Ton an. Jegliche Farbe war verschwunden. Die Bäume waren keine Pinsel mehr, die Wolken verschwammen zu einem dunklen Meer.

Nach dem Aussteigen wurde uns alles weggenommen. Das Gewand ging zuerst, dann die Haare, dann der Name, die Persönlichkeit und die Würde. Dann griffen sie nach meiner Seele. Und ich merkte, dass es ihnen eigentlich darum ging. Um die Seele. Sie mussten uns das nehmen, was uns zum Menschen machte. Nun war ich nur noch Knochen, Haut und Fleisch; einzig meine Seele unterschied mich noch vom Tier. Letzten Endes würden sie mir diese auch noch entreißen, das würde aber noch dauern.

In meinen ersten zwei Wochen in diesem Lager lernte ich dreierlei Sachen:

Arbeit macht nicht frei, sondern festigt die Ketten der Haft, indem sie einem jede letzte Kraft raubt.

An Orten der Angst gibt es keine Liebe, denn die Dunkelheit erstickt jedes Licht.

Lügen werden zu Wahrheiten, wenn sie nur oft genug wiederholt werden und von überzeugender Gewalttätigkeit begleitet werden.

Ich begann, ihren Lügen zu glauben: Ich war kein Mensch. Ich war weniger – eine Belästigung, eine Unannehmlichkeit. Ich war der Grund für den Schmutz an diesem Ort. Der Gedanke an mich selbst ekelte mich. Ich fürchtete mich vor dem Anblick meines Selbst.

Mein täglicher Begleiter war anfangs der Hass gegenüber den deutschen Aufsehern. Doch mit der Zeit verstand ich sie. Der Hass ihnen gegenüber entwickelte sich zu einer Verachtung mir gegenüber. Sie waren die Zoowärter, ich die Bestie im Käfig. Mein täglicher Wunsch war es, aus meiner Haut zu schlüpfen. Ich wollte mir selbst entkommen.

Ich hörte ihre Schimpfereien und stimmte ihnen zu.

Ich spürte ihre Schläge und wünschte, ich könnte selbst daran teilnehmen.

Ich war ein dreckiger Jude. Ich war der dreckigste. Das Schlechteste an der Menschheit in einer Person zusammengeballt.

Ja, ich glaubte ihren Lügen, und so wurde ich selbst zum größten Lügner – und so wurde ich zum größten Verleugner meiner selbst.

Ich zählte meine Wochen im Konzentrationslager Auschwitz anhand der Sichtbarkeit der Knochen in meinen Händen und Armen, die nach und nach von unter ihrer Fleischdecke hervorkrochen.

Ich maß die Stunden bis zur nächsten Mahlzeit anhand meines Hungers.

Und während mein Körper langsam vor meinen eigenen Augen verschwand, wuchs der Hass in mir. Was für eine Kreatur war ich? Ich lebte im Dreck. Jemanden wie mich konnte nicht einmal ein Gott lieben. Ich war aus Staub geschaffen und nun kehrte ich zum Staub zurück, noch bevor ich meinen letzten Atemzug gemacht hatte.

Am Tag, an dem meine Rippen zum ersten Mal durch die Haut stachen, wurde ich von hinten gerempelt. Ich hatte mich gerade vor Hunger gebückt, wie ein alter Mann, an die Arbeit gemacht.

Ich fiel zu Boden.

Meine Knie und Ellbogen wurden blutig geschoren. Ein stechender Schmerz schoss durch meinen ganzen Körper.

Dann nahm die Wut ihren Platz ein. Langsam drehte ich mich um und schaute hinauf. Ein Mann mittleren Alters streckte mir seine Skeletthand entgegen.

Mein lieber Herr, ich entschuldige mich vielmals“, begann er bescheiden. „Ich habe Sie nicht gesehen. Gerade bin ich an Ihnen vorbeigegangen, da habe ich einen Schmetterling gesehen. Seine Farbe und seine eleganten Flügelschläge haben mich wohl kurzzeitig abgelenkt, und dabei habe ich Sie wohl unabsichtlich angerempelt.

Ich schaute ihn an.

Schmetterling? Farben? Eleganz?

Ein Lügner war er.

„Ich bin übrigens Franciszek …“, versuchte er mir weiter anzudrehen, doch ich unterbrach sein Gefasel.

Was ist das denn für ein dreckiger ostpolnischer Akzent, mit dem du da redest? Da höre ich ja lieber deutsche Kommandos als so etwas. Geh gefälligst weiter, bevor ich dich beim Lagerkommandanten melde. Du dreckiger Sowjetpole, du.

Zuletzt spuckte ich ihm noch auf die ausgestreckte Hand.

Er sagte nichts. Sein Gesicht wurde lediglich blasser, als es schon war. Fast erlosch dieser graue Unterton, den alle Häftlinge hier auf ihrer Haut trugen.

Dann nickte er, wischte sich die Hand an seinem Häftlingsgewand ab und ging weiter.

Einen kurzen Moment lang blieb ich noch sitzen. Mein Atem war schwer. Ich kam mir vor wie ein Drache. Und gerade hatte ich Feuer gespieen. Rauch erstickte noch die Luft um mich herum, und ich spürte etwas – etwas Neues, etwas komplett Fremdes. Ich fühlte mich stark. Ach, wie gut war das? Diese Stärke entstammte meiner brennenden Kehle und floss durch meine Glieder. Ich wollte dieses Gefühl nie wieder verlieren. Ich würde dafür über Leichen gehen.

Unter Müh und Not erhob ich mich zu den Füßen. Meine linke Hand war durch den Fall stark angeschlagen. Ich konnte sie kaum bewegen, machte mich aber wieder an die Arbeit. Ab und zu hob ich schnell den Kopf.

Wo war der Dreckskerl, der mich gestoßen hatte?

Er hatte ein auffallend rundes Gesicht und einen blauen Fleck auf der linken Backe gehabt. Er war, wie ich, leicht gebückt gestanden. Ein Zeichen, dass es nun bald Essenszeit war. Nirgends konnte ich ihn finden, und so konzentrierte ich mich wieder auf die Arbeit.

Die Leere in meinem Bauch war schon fast unerträglich, als meine Arbeitseinheit in Richtung Suppenküche geschickt wurde.

Mein Kopf war vernebelt, doch mein ganzes Wesen – die Gedanken, der Körper, ja sogar die Seele – sehnte sich nach Nahrung. Der innere Trieb, meinen Bauch zu füllen, ähnelte dem eines Löwen im Kolosseum. Ich war im Blutrausch – ich war ein Löwe, ein Hai, ein Drache. Ich war auf der Jagd. Mit jedem stolpernden Schritt pirschte ich mich dem Suppentopf näher.

Und wieder schämte ich mich.

Wieder ekelte ich mich vor mir selbst.

So einfach war ich; so ähnlich einer Bestie ohne Seele. Ich lebte im Dreck und wurde von den tierischsten Trieben kontrolliert. Mein Körper war ein Häftling in Auschwitz, meine Seele eine Gefangene der Dunkelheit.

Ich stellte mich hinten an.

Die Schlange war lang.

Ganz vorne standen die „Prominenten“, die Kapos, Lieblinge der Wachen, die Inkarnation der Angst und des Bösen auf Erden. Für sie wurde von unten aus dem Topf geschöpft, von dort, wo das Gemüse und der Geschmack sich aufhielten und sich gegen mich verschworen.

Ich wartete hinten wie ein schwächlicher Aasgeier. Schritt für Schritt näherte ich mich der Küche. Schon konnte ich den Geruch der heutigen Brühe wahrnehmen. Leichtfüßig tänzelte es über den Gestank von Tod, Schweiß und Blut. Hätte ich noch einen letzten Tropfen Flüssigkeit in meinem Körper gehabt, so wäre ich bestimmt an meinem eigenen Speichel ertrunken.

Ja, ich war ein Aasgeier, und fünf Geier standen noch vor mir in der Reihe; dann vier, drei, dann die letzten zwei Geier.

Ich bin dran.

Der Suppenlöffel gleitet über die Oberfläche der Flüssigkeit. Wie ein prächtiger Adler schnappt er sich eine Karottenscheibe und einen Kartoffelwürfel.

Mitsamt einer klaren Suppenflüssigkeit werden die Scheibe und der Würfel in meine Schüssel geleert und mir überreicht.

Ich fasse die Schüssel und den Löffel mit der rechten Hand. Ich drehe mich um und bewege mich wie ein Greis in Richtung Baracke.

Meine Augen sind auf das getränkte Erdapfelstück gerichtet.

Dort sitzt es, geduldig wartend. Mir fehlt aber jegliche Geduld, bald falle ich vor Hunger um. Ich gebe die Schüssel in meine linke Hand und greife mit der rechten nach dem Löffel. Nur ein schneller Bissen, dann setze ich mich hin.

Doch meine Linke folgt ihrem Kommando nicht. Sie bleibt unbewegt. Schmerz schießt von der Hand aus durch meinen Arm. Die Schüssel kippt zur Seite.

Zuerst schwappt die klare Brühe über, dann schwimmt die Karottenscheibe über den Rand und zuletzt das Erdapfelstück. Die Schüssel fällt zu Boden und bleibt umgedreht auf dem Erdboden liegen.

Bevor mir klar ist, was ich mache, finde ich mich im Dreck kniend. Soldatenstiefel stapfen auf mich zu. Ich schnappe die zwei Gemüsestücke und verschlinge sie hastig. Ich bin nicht einfach irgendein Aasgeier. Ich bin der letzte Aasgeier, dem nur Sehnen und Bänder übrigbleiben.

Die Stiefel nähern sich.

Kommandos.

Dann die Prügelei.

Alles wird schwarz.

Ich erwachte. Mein Körper brannte.

Noch ohne die Augen aufzumachen, tastete ich den Boden ab. Die Suppe war eingesickert, aber noch warm. Ich griff nach der Schale und öffnete die Augen. Leer. Leer war sie!

Ich schaute mich um. Die Soldaten hatten wieder ihre Posten eingenommen. Die letzten Häftlinge holten noch ihre Suppe. Ich lag hier, vergessen und ausgestoßen.

Nun verstand ich. Sie hatten endlich den letzten Rest meiner Seele geraubt. Ich war jetzt nur noch Knochen und Haut, dem Erdboden gleich. Hier war ich, am Ort, wo ich hingehörte. Jeder konnte sich von mir entfernen, nur ich nicht. Ich, elender Jude, war an diesen Körper gebunden, und es grauste mich.

Ich wollte einen neuen Körper haben! Dieses ließ mich aus der eigenen Haut fahren.

Ich wollte einen neuen Kopf haben! Jeder Gedanke ist ein Messerstich in meine Seele.

Und ich wollte ein neues Herz haben! Dieses hasste ich zu sehr. Es war verkohlt, geschwärzt und unerkennbar.

Ich setzte meine rechte Hand an die Brust und kratzte. Wie ein Hund, der nach einem Knochen sucht, kratzte ich. Zuerst beseitigte ich den Dreck, dann den Schweiß. Dann kam ich zur Haut. Es schmerzte, aber ich musste bis zum Herzen. Ich musste entkommen.

Bruder“, hörte ich eine Stimme, sanft, aber ernst.

Bruder, lass das. Setz dich auf“, meldete sie sich abermals.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter, glitt zu meinem Schulterblatt hinunter und half mir hoch.

Ich saß nun und hörte mit dem Kratzen auf. Blutflecken umzingelten mich.

Ich schaute auf und blickte in die Augen eines Mannes. Er trug, wie ich, die blau-weiß gestreifte Uniform der Häftlinge. Die Wangenknochen stachen aus seinem mageren Gesicht hervor. Eine Brille mit kleinen, runden Gläsern saß auf seiner Nase. Sein Blick war streng. Seine Augen deuteten nicht zu den verschiedenen Wachposten, wie es sonst bei uns im Lager üblich war. Sie waren nur auf mich gerichtet.

Wie heißt du, Bursche?“, erkundigte sich der Fremde leise.

Ich hob meinen linken Unterarm hoch und rezitierte, wie schon oft zuvor, die Zahlenfolge, die dort in blauer Tinte tätowiert war.

Nicht doch. Hör auf mit dem Blödsinn. Wie lautet dein Name?“, erwiderte der Fremde hastig.

Mein Name?

War ich überhaupt noch eine Person mit einem Namen?

Ich kramte in meinem Kopf herum, auf der Suche nach irgendwelchen Erinnerungen an die Zeit vor meiner Ankunft in Auschwitz.

Einst hieß ich Mieczyslaw. Meine Freunde nannten mich Miecz“, antwortete ich endlich.

Gut, Miecz, hör mir ordentlich zu“, flüsterte mir der Fremde zu. „Das hier ist für dich.“ Seine Augen deuteten auf seine eigene volle Suppenschüssel. Eine Karottenscheibe, zwei Erdapfelscheiben und irgendetwas Lauchiges waren darin zu erkennen. Ich spürte Tränen aufkommen. Ich starrte meinen Retter fassungslos an.

Für mich?“, wiederholte ich wieder und immer wieder.

Für mich – den letzten Aasgeier, die Belästigung, die Unannehmlichkeit.

Für mich – den dreckigen Juden, das Schlechteste der Menschheit.

Wie?

Wie konnte das sein?

Der Fremde drückte mir seine Schüssel in die Hand, sprach ein kurzes Gebet und verschwand so schnell, wie er gekommen war.

Nicht einmal nach seinem Namen hatte ich ihn fragen können.

Ich schaute hinab auf die Suppe.

Eine Karottenscheibe, zwei Erdapfelscheiben und irgendetwas Lauchiges lächelten mir zu.

„Danke“, flüsterte ich.

Danke, danke, danke.

Ich tauchte den Löffel ein und kostete. Einfach herrlich.

Wenige Momente, nachdem ich die Suppe im Heißhunger verschlungen hatte, ertönte der schrille Laut einer Trillerpfeife: der Abendappell.

Ich rappelte mich auf. Ein Stöhnen entwich meiner Kehle. Die Prügel der Wachsoldaten spürte ich tief in meinen Knochen. Mehrmals zuckte ich vor Schmerz zusammen. Mein Kopf dröhnte, mein Rücken bebte.

Als sich Gefangene in Reih und Glied aufstellten, fiel mir etwas Merkwürdiges auf: Der Appell diente nur einer Baracke, Block 17.

Wir versammelten uns, alle 267 von uns, wartend, zitternd.

Was würde nun passieren? Warum waren wir hier?

Ich schaute mich in den Reihen um. Quer gegenüber von mir stand dieser Ostpole. Wie hieß er nochmal? Franz etwas, ... Franzi, ... Franciszek.

Ja, Franciszek. Dort stand er – ohne verletzte Hand, ohne triefende Wunden und ohne Blutergüssen. Denn er wurde nicht angerempelt. Und er wurde nicht verprügelt. Nein, ich war das Opfer. Und er hatte Suppe im Bauch, und ... naja, ich hatte auch Suppe im Bauch, weil sie mir geschenkt wurde – selbstlos geschenkt.

Meine Gedanken wurden von scharfen Worten unterbrochen.

Häftlinge!“, schallte es durch die Reihen.

Karl Fritzsch war auf den Platz getreten. Sein Gesicht war schmal, die Haare kurz und militärisch geschnitten. Vermutlich hatte er aufgrund des heißen Abends seine Uniformjacke im Büro gelassen. Er stand aufrecht. Seine Haltung war steif. Er blickte uns nicht an, sondern schien irgendwo im wolkenlosen Himmel verloren zu sein.

Karl Fritzsch war ein Mörder; einer der größten Mörder, den die Welt je kennen würde. Er war SS-Hauptsturmführer und Lagerführer von Auschwitz.

Er fasste das Wort: „Es gibt für einen Häftling nur zwei Wege, aus diesem Lager zu kommen. Entweder er wird entlassen oder er wandert durch den Kamin. Den letzteren Weg werden die meisten von euch gehen!

Er zeigte keine Gestik am Körper und keine Ausdrücke im Gesicht. Er schrie auch nicht, als würde er eine imposante Rede halten wollen. Er sprach ganz normal.

Aus eurem Block fehlt jemand“, fuhr er fort. „Ihr seid einer zu wenig. Deswegen dürfen fünf von euch früher als erwartet den Weg in Richtung Kamin einschlagen.“

Fritzsch erhielt eine Liste von einem Kameraden.

Sein Blick schweifte von den Wolken zum Zettel in seiner Hand.

Er las eine Zahl vor.

16530.

Nichts passierte.

Wieder zu den Wolken.

Seine rechte Hand zerknitterte die Liste, sein Gesicht lief rot an.

16 ... 5 … 30!“, brüllte er aus der Kehle.

Nichts bewegte sich.

Im Eilschritt marschierte er auf uns zu. Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf einen Häftling.

Du“, flüsterte er, „Du wirst sterben.“

Wachen packten den Auserwählten und zerrten ihn von seinem Platz.

Fritzsch ging weiter.

Du“, er zeigte auf den Nächsten. Gepackt und weggezerrt.

Du, du, du!“, seine Stimme nahm an Stärke zu.

Fünf Häftlinge standen nun vor uns, dem Tode geweiht, aber Fritzsch war nicht fertig.

Er zeigte auf den Nächsten „Du!“, dröhnte seine Stimme „Und du!“

Ich verstand, was hier passierte. Die Hand des Todes suchte seine Opfer aus. Meine Knie begannen zu zittern.

Du, und du!

Ich erbrach vor mir auf den Boden. Etliche meiner Kollegen erlitten dasselbe Leid. Nachdem die Suppe weg war, blieb mir nichts anderes übrig, als trocken zu würgen.

Fritzsch drehte sich im Kreis und kam anschließend direkt auf mich zu. Ich, wie alle meine Kollegen, schaute auf den Boden. Ich erinnerte mich an meine Schulzeit, als der Lehrer Fragen an die Klasse stellte und keiner drangenommen werden wollte. Nur nicht mich. Nur ja nicht mich auswählen.

Fritzsch blieb vor mir stehen. Ich sah seine Stiefel im Staub. Ich spürte seinen Atem auf meiner Stirn. Jetzt war er der Drache mit Feuer in der Kehle. Und während die Welt die Luft anhielt, wurde mir klar, dass er über Leichen ging, um dieses Gefühl bei sich zu bewahren.

Stille trat in dieser Hölle ein, wo sonst Wehklagen wie ein elendes Orchester von morgen bis abends dröhnte. Ich glaubte schon, die knochigen Finger des Sensenmannes auf meiner Schulter zu spüren.

Dann ein Flüstern – kalt und ohne auch nur einen Ansatz der Empathie – „Und du.“

Zwei Wachen packten die arme Seele links neben mir und zogen ihn zu den Auserwählten.

Ich stammelte am Platz.

Ich atmete.

Ich bin entwichen.

Ich durfte leben!

Ich begann zu weinen und spürte, wie sich eine Welle der Erleichterung in der Menge derjenigen ausbreitete, die verschont blieben.

Dann vernahm ich auch die Stimmen der Verurteilten. Nachdem ich mich einigermaßen gefangen hatte, blickte ich auf. Keines der Gesichter kam mir bekannt vor – alle fremd.

Doch nein! Dort war er! Der Ostpole! Franciszek!

Ich wollte ausschreien. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen.

Was waren meine letzten Worte an ihn gewesen? Einen dreckigen Sowjetpole hatte ich ihn genannt. Dann hatte ich ihm auf die ausgestreckte Hand gespuckt.

Ein tiefes Schuldgefühl erfüllte meinen Körper. Eine Scham, wie ich sie bis dahin noch nie erlebt hatte, brachte mich fast wieder zum Erbrechen.

Aus den sicheren Reihen der Menge beobachtete ich nun die Geschehnisse, die vor uns abliefen.

Zehn Gefangene standen neben Fritzsch. Neun von ihnen blickten in die Leere, als wären sie bereits tot. Franciszek redete auf den Kommandanten ein. Ich vernahm ein paar Worte ihres Gesprächs. Franciszek hatte eine Ehefrau und Kinder; er konnte nicht hier im Lager sterben. Er bat um Gnade. Der Kommandant war wenig beeindruckt; er schien diesen Moment sogar ein wenig zu genießen. Welch mächtigere Position konnte man erlangen als die, die über Leben und Tod eines anderen entscheidet?

Fritzsch hatte sie erreicht.

Er war hier der Höchste, und Sterbliche konnten lediglich an seinem Altar beten.

Es gab Bewegung in den Gefangenenreihen. Ein Mann trat hervor.

Herr Lagerkommandant“, bat er, „bitte, lassen Sie mich den Platz dieses Mannes einnehmen.

Der bettelnde Franciszek drehte sich Richtung Stimme um.

Kommandant Fritzsch zeigte einen Ausdruck der Verwunderung auf seinem Gesicht.

Du willst was?!“, fragte er.

Seinen Platz einnehmen möchte ich“, gab der Mann erneut von sich.

Lassen Sie mich an seiner Stelle sterben.“

Fritzsch lachte laut auf: „Ha! Du gibst dein Leben? Ist das nicht etwas Schönes? Wer bist du denn?

Maksymilian Kolbe bin ich.“

Ich habe nicht nach deinem Namen gefragt“, erwiderte Fritzsch.

16670 bin ich.“

Ein Wache inspizierte den linken Unterarm von Kolbe, um die Nummer zu bestätigen, und nickte dem Sturmführer zu. Eine kurze seitliche Kopfbewegung des SS-Mannes und Franciszek, der Familienmann, wurde in die Reihen zurückgestoßen und der Freiwillige wurde emporgezerrt.

Als Kolbe wenige Schritte gegangen war, sah ich, dass eine Brille auf seinen prägnanten Wangenknochen saß. Das war doch …! Das war der Mann, der mir seine Suppe gegeben hatte!

Er war der Hinrichtung bei der Aussortierung entwichen und nun begab er sich freiwillig in die Fänge des Todes.

Die zehn Männer wurden abgeführt und in Block 11, dem berüchtigten Hungerbunker, eingesperrt. Sechs von ihnen würden dort ihren Tod finden. Maksymilian Kolbe und drei andere würden zwei Wochen lang überleben und dann hingerichtet werden.

Wir Überlebende wurden in unseren Block zurückgetrieben. Ich fand in jener Nacht keinen Schlaf. Diesmal hielten mich weder Hunger noch Schmerz wach. Es war auch nicht die Furcht oder der Hass, die mich nicht einschlafen ließen. Es war die Liebe – die selbstlose Liebe, die ich miterlebt hatte.

Es war das Staunen, das mich wachhielt. Denn nie hätte ich geglaubt, an solch einem dunklen Ort eine derartige Liebe zu finden.

Und welche größere Liebe gibt es als die Aufopferung des eigenen Lebens für jemanden anderen?

Nachwort

SS-Hauptsturmführer Karl Fritzsch wurde nach den Geschehnissen dieser Geschichte, im Oktober 1944 an die Front geschickt, wo er im Frühjahr 1945 bei den Kämpfen um Berlin fiel.

Laut eigenen Aussagen war er der erste Lagerführer, der mit dem Insektizid Zyklon B experimentierte. Somit sah er sich als Erfinder der Massenvergasung durch Blausäure.

Franciszek Gajowniczek, in der Geschichte vom Protagonisten auch „Ostpole“ genannt, war Sergeant in der polnischen Armee, als er verhaftet und nach Auschwitz verschleppt wurde.

Nach den Ereignissen dieser Kurzgeschichte wurde er von seinen Mithäftlingen für den Tod Maksymilian Kolbes verantwortlich gemacht und schikaniert. Er überlebte fünfeinhalb Jahre lang in verschiedenen Konzentrationslagern, bis er 1945 von den Alliierten befreit wurde. Anschließend reiste er durch Europa und die USA und berichtete von den selbstlosen Taten Kolbes. Er verstarb letztendlich im Jahr 1995.

Maksymilian Kolbe war katholischer Priester.

Er leistete starken Widerstand gegen die Nazis. Etliche jüdische Flüchtlinge fanden in seinem Kloster Zuflucht. Im Frühjahr 1941 wurde er verhaftet, weil er über 2000 Flüchtlingen Schutz vor dem Nazi-Regime geboten hatte. Nachdem er nach Auschwitz verschleppt worden war, wirkte er dort im Geheimen als Priester und Seelsorger. In Auschwitz nahm er freiwillig den Platz von Franciszek ein, um ihm das Leben zu gewähren. Nach zwei Wochen im „Hungerbunker“ wurde er durch eine Phenolinjektion umgebracht.

Quellen

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/bartnikowski-holocaust-ueberlebender-100.html

https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/befreiung-vor-75-jahren-die-stimmen-von-auschwitz-haeftlinge-30175228.html

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Konzentrationslager-Alltag-im-KZ-wie-in-der-Hoelle,auschwitz116.html

https://arolsen-archives.org/news/haeftlingsgruppen-im-kz-so-stigmatisierten-die-nazis-ihre-opfer/

https://www.evangelisch.de/inhalte/136980/14-08-2016/freiwillig-den-todesbunker-vor-75-jahren-starb-pater-maximilian-kolbe-im-kz-auschwitz

https://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/article/2643.html

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